Anlagen zur Presslaugeaufbereitung in der Viskosefaserherstellung
Die Viskosefaser ist eine Regeneratfaser auf Basis von Cellulose. Sie wird zum Beispiel in Textilien, Hygieneartikeln und auch in Hochgeschwindigkeitsreifen eingesetzt. Bei der Herstellung der Viskosefaser wird Lauge in verschiedenen Prozessschritten eigesetzt. Dabei fällt bei einem Schritt eine ca. 15%-ige Natronlauge mit hohem Trübstoffgehalt an, die sogenannte „Presslauge“. Diese Lauge kann ohne Aufbereitung nur noch als Abfalllauge entsorgt oder bestenfalls als minderwertige Lauge z.B. zur Neutralisation eingesetzt werden.
Zwei Hersteller von Viskosefaser, die Firma ENKA GmbH & Co. KG sowie ein weiterer Hersteller, waren seit einigen Jahren auf der Suche nach einer robusten, betriebskostensparenden und zuverlässigen Alternative zur Aufbereitung ihrer Presslauge. Diese wurde zum Teil in einem aufwändigen, manuell gesteuerten Sedimentationsprozess von den Trübstoffen befreit. Neben dem hohen Betriebsaufwand hatte dieser Aufbereitungsprozess auch Limitierungen bezüglich der Qualität (Trübung), der Ausbeute und des Platzbedarfs.
2019 wurde Atec von beiden Kunden beauftragt mehrmonatige Pilotversuche vor Ort im Prozess durchzuführen. Dabei kam eine Atec Miditube Cross-Flow Filtrationsanlage mit keramischen Membranen zum Einsatz. Die Anlage lieferte eine durchgehend perfekte Filtratqualität und stabile Filtratflüsse. Ein Verschleiß der Membranen konnte, trotzt der hohen Konzentration der Natronlauge, auch nach mehreren Monaten nicht festgestellt werden. Aufgrund dieser sehr positiven Versuchsergebnisse wurde Atec von beiden Kunden mit dem Bau der Membranfiltrationsanlagen zur großtechnischen Einbindung in den Prozess beauftragt.
Das Reihenmiditube Prinzip – modular und flexibel
Die Anlagen basieren auf dem modularen Reihenmiditube-Prinzip. Sie bestehen aus zentralen Komponenten (Tanks, Pumpen, Zentralsteuerung,…) sowie aus modular aneinandergereihten, identischen Fitrationseinheiten. Die Filtrationseinheiten können mit verschiedenen Membranen ausgestattet und unabhängig voneinander betrieben werden. Damit gewinnt der Kunde maximale Flexibilität beim Betrieb der Anlage und bei der Anpassung der Prozessparameter. Außerdem erlaubt das modulare Konzept eine nachträgliche Erweiterung, mit der auf zukünftige Kapazitätsbedarfe reagiert werden kann. Gerade bei nicht alltäglichen Abwässern und Flüssigkeiten, die Presslauge gehört mit Sicherheit dazu, erlaubt uns das Reihenmiditube Prinzip dem Kunden eine passende und zugleich sehr flexible Lösung zu bieten.
Im Januar und im März diesen Jahres haben wir die beiden Membranfiltrationsanlagen ausgeliefert und in Betrieb genommen. Beide Anlagen arbeiten seither zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden. Die Filtrate sind absolut partikel- bzw. trübungsfrei. Die Stabilität des Filtrationsprozesses übertrifft sogar noch die positiven Ergebnisse aus den Versuchen. Der Flux (= Durchflussrate pro m² Membranfläche) ist sehr konstant und Membranreinigungen sind sehr selten notwendig.
Wir bedanken uns bei beiden Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und die sehr positive Zusammenarbeit.
Hier finden Sie noch weitere Informationen zur Aufbereitung von Lauge und stark alkalischen Prozessflüssigkeiten mittels Membranfiltration.