Abwasser aus der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken
Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) erzeugen kontinuierlich einen Strom an Abwasser mit hohem Gehalt an Trübstoffen, Salzen und Schwermetallen. Strenge Schwermetallgrenzwerte für die Einleitung von Abwasser aus diesem Prozess stellen für Betreiber von Kohlekraftwerken eine zunehmende Herausforderung dar, wobei Braunkohlekraftwerke und Steinkohlekraftwerke gleichermaßen betroffen sind. Klassische Behandlungen mit Flockung / Fällung, Sedimentation und Kuchenfiltration (Kammerfilterpresse) reichen oft nicht mehr aus, um die Grenzwerte sicher einzuhalten. Es drohen erzwungene Betriebspausen, um die Jahresfrachten bei der Direkteinleitung nicht zu überschreiten.
Die Schwermetalle (z.B. Quecksilber, Cadmium, Kupfer,…) sind zu einem erheblichen Teil an feine suspendierte Partikel gebunden, die durch die klassischen Behandlungsschritte nicht ausreichend zurückgehalten werden. Abhängig von der verwendeten Kohle können die Eigenschaften des REA-Abwassers bzgl. pH, Salzgehalt und Schwermetallkonzentration stark schwanken, was eine zuverlässige chemische Vorbehandlung erschwert.
Lösung: Membranfiltration mit keramischen Membranen
Mittels Membranfiltration können solche Fein- und Feinstsuspensa sicher und ohne weitere chemische Vorbehandlung abgetrennt werden. Es eignen sich Membranen im Bereich der (groben) Ultrafiltration.
Seit Oktober 2017 laufen erfolgreiche Langzeittests in einem Steinkohlekraftwerk mit einer Atec Pilotanlage. Diese Membranfiltrationsanlage ist mit robusten keramischen Ultrafiltrationsmembranen ausgestattet. In Zusammenarbeit mit dem Kunden wurden verschiedene Betriebs- und Reinigungsparameter getestet und die Grundlage für die Investition in eine großtechnische Anlage gelegt.
Nun hat Atec die Zusage für eine weitere Pilotanlage von einem anderen Kraftwerksbetreiber mit einer ähnlichen Aufgabenstellung in der Rauchgasentschwefelungsabwasseraufbereitung erhalten. Der Beginn der mehrmonatigen Versuche ist Ende 2018 geplant.